Myanmar (Burma)

Hallo zusammen

Nach Borneo bin ich über Kuala Lumpur nach Bangkok geflogen. Dort hatte ich Samstag, Sonntag und Montag zeit mein Visa auf der Botschaft zu beantragen. Als Reisender vergisst man das an einem Samstag und Sonntag die Botschaft nicht arbeitet… blieb also nur noch der Montag. Dies hat zum Glück ohne Problem geklappt und ich konnte am Dienstag nach Yangon fliegen. Für Myanmar hatte ich bereits in Bangkok einen Travelbuddy gefunden aus purem Zufall war er auch noch Walliser und kommt aus Saas-Almagell meinem Heimatort. Solche Zufälle gibt’s nur beim Reisen. So hatten wir entschlossen zusammen Myanmar zu bereisen.

Erste Station war Yangon die grösste Stadt von Myanmar. Schon auf dem Weg ins Zentrum merkt man, dass hier der buddhistische Glauben noch wichtiger ist als in den Nachbarländern. Jede paar Minuten sieht man goldene Pagoden und Mönche. Die Leute sind weniger „verbraucht“ vom Tourismus als in den anderen Ländern. Überall winken uns die Kinder zu und wir werden immer sehr freundlich empfangen. Die Einheimischen waren das Highlight in Myanmar. Dies obwohl sie eine schwierige Zeit hinter sich haben. Das Land wurde bis Februar 2004 von einem Militärregime geführt und unterdrückt. Wir hatten uns vorgenommen in den 3 Wochen so viel wie möglich vom Land zusehen, da es nie mehr so sein wird wie jetzt und in den nächsten Jahren mehr und mehr Touristen das Land besuchen werden. Doch schon bei der Ankunft  die erste Enttäuschung… wir wollten in den Westen in die Region Sittwe. Diese Region ist aber im Moment Sperrgebiet für Touristen und Einheimische da es dort immer wieder zu Konflikten zwischen Buddhisten und Moslems kommt.

Wir haben also unseren Plan geändert und sind von Yangon Richtung Südosten gefahren und haben uns dort den Golden Rock angeschaut, also den kleinen… da der Grosse Bruder renoviert wurde. Anschliessend gings weiter zum grössten liegenden Buddha ca. 150m lang und gegenüberliegend wird bereits an einem grösseren gearbeitet. Dieser soll 300m lang werden.

Nach dem Abstecher in den Südosten sind wir nach Mandalay gefahren wo wir die längste Teakholz Brücke der Welt angeschaut haben. Zudem hatten wir die Möglichkeit 1’500 Mönchen beim Mittagessen zuzuschauen. Leider waren wir nicht die einzigen dort. Myanmar ist schon seit Jahren sehr beliebt bei älteren Leuten für geführte Reisen, es war auch die einzige Möglichkeit des Reisens bis vor ein paar Jahren. Diese Damen und Herren haben die Mönche fotografiert als wären es Tiere in einem Zoo!!! Zum Glück trifft man diese riesigen Gruppen von älteren Damen und Herren nur an den bekanntesten Touri-Orten.

Bagan folgte nach Mandalay. Bagan ist eine der grössten Tempelanlagen Südostasiens. Es befinden sich dort über 2’000 erhaltene Tempel, Pagoden und Kloster. Es waren früher mal über 4’000. Die ganze Anlage ist 36 km2 gross. Wir haben ganze 3 Tage auf dem Fahrrad verbracht um die Anlage zu besichtigen. Es ist aber schlicht unmöglich alles zu sehen. Der Sonnenaufgang und die zwei Sonnenuntergänge waren die Höhepunkte, unbeschreiblich die Atmosphäre und die Schönheit der ganzen Tempel und Pagoden.

Nächstes Ziel hiess Kalaw. Dort haben wir eine Nacht verbracht und anschliessend gings auf einen 3 tägigen Treck zum Inle Lake. Es waren 3 herrliche Tage. Wir waren in unserer Gruppe zwei Israelis, ein Franzose und wir zwei Walliser. Unser Guide war ein Inder, genauer gesagt ein Sikh. Er war schon etwas älter, aber ganz schön auf Trab. Er hat uns sehr viele interessante Geschichten über Myanmar, das Regime und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi erzählt. In der ersten Nacht haben wir bei Einheimischen übernachtet und die zweite Nacht haben wir in einem Kloster verbracht. Es ist nichts ungewöhnliches in Myanmar in einem Kloster zu übernachten, da es einfach zu wenig Hostels und Gasthäuser gibt. Dies war einer der wenigen Negativpunkte. Für Bagan und den Inle Lake haben wir eine Woche im Voraus reserviert. Alle anderen Reisenden die keine Unterkunft hatten, haben ihre Nächte in den Kloster verbracht. Nach 3 Tagen des gemütlichen wandern sind wir am berühmten Inle Lake eingetroffen. Dieser ist bekannt für seine Fischer und Seegärten.

Wenn ihr etwas unverbrauchtes Südostasien sehen möchtet geht nach Myanmar! Ein paar Sachen gibt es zu berücksichtigen:

– Es gibt kein Visa on arrival
– Es gibt praktisch keine Geldautomaten
– Nehmt genügend neue Dollarscheine mit und wenn ich neue sage, dann meine ich es so. Im Land werden nur neue Scheine akzeptiert die anschliessend gegen die Landeswährung getauscht werden können.
– Seid euch bewusst, dass es dort keine Backpacker-Szene gibt, kein Nightlife und nur in Bagan und am Inle Lake westlichen Food.
– Die Hotel- und Guesthousepreise sind für Südostasien sehr hoch, ein Doppelzimmer kostet immer zwischen 20 und 30 Dollar. In Bagan und Inle Lake sogar um die 35 Dollar. Es gibt schlicht zu wenig Zimmer und die Hostels müssen einen Teil des Betrages an die Regierung abgeben….es läuft halt noch nicht alles wie es sollte…

Also haut rein und besucht dieses wunderschöne Land, welches noch erfrischend anders ist.

Am See habe ich zwei Tage verbracht anschliessend gings per Nachtbus zurück nach Yangon und noch am gleichen Morgen einmal mehr zurück nach Bangkok.

In Bangkok war ich beim Coiffeur wo ich mir die Haare schneiden liess und das erste Mal meinen Bart gestutzt 😀

Nächstes Ziel hiess Macau und anschliessend Hong Kong wo ich Furri besuchen werde.

A+ les amis
Mitch

PS: eine Flasche Rum kostet in Myanmar ca. 1 Dollar, die Flasche Coke 2 Dollar 😀
PS2: Die Bilder folgen wenn ich besseres Wifi habe